Grenzen-Los

IM GEDENKEN AN JOHANN GEORG ELSER

JOHANN GEORG ELSER, deutscher Widerstandskämpfer (4.1.1903 – 9.4.1945),
verübte am 8.11.1939 ein Sprengstoffattentat im Münchner Bürgerbräukeller,
um die nationalsozialistische Führung – Hitler, Goebbels und Göring, zu beseitigen.

In weiser Voraussicht wollte er damit weiteres Blutvergießen verhindern.

Nach über 5 Jahren Isolationshaft wird er am 9. April 1945 im KZ Dachau erschossen.
Mich persönlich hat das Schicksal von Georg Elser seit meiner Jugend begleitet und bewegt, da ich in seinem Heimatdorf Königsbronn aufgewachsen bin.

Nach dem Attentat war dort “der Teufel los” – der Ort wurde von der Gestapo besetzt, Verwandte und der Steinbruchbesitzer kamen ins Gefängnis – fast alle Einwohner, auch Kinder, wurden verhört – die Naziführung konnte nicht glauben, dass ein Einzelner dieses Attentat durchführte. Man nannte das Dorf “Attentatshausen” – die Bewohner verdrängten und schwiegen, waren traumatisiert und grenzten sich von ihm ab.
Wie im restlichen Deutschland wurde der Handwerker auch hier jahrzehntelang totgeschwiegen.

VOLKSHELD ELSER

Plakat/Banner: Portrait in Tontrennung, die gemeinsame Grenze von Licht und Schatten – durch eine plakative schwarz-weisse Darstellung in Tontrennung stelle ich einen Bezug zum Widerstandskämpfer Che Guevara her, der in seiner Heimat Bolivien verehrt wird – davon ist Deutschland noch weit entfernt. Poster, T-shirts, Mützen usw. mit Che-Guevara-Motiv werden hier jedoch merkwürdigerweise angeboten und getragen.

T-shirt mit Elser-Zitat in Brailleschrift: “DEN … JAG ICH IN DIE LUFT”
(beim Druckauftrag des T-shirts durfte ich das Wort “Hitler” nicht benutzen…)

Elser führte allein – ohne Mitwisser im Geheimen, im Dunkeln das Attentat durch.
Vermutlich fände Elser selbst die Idee, ihn mit einem T-shirt ins Bewusstsein zu rücken, grenzwertig – er selbst war ein sehr bescheidener Mann.
Geog Elser, ein Grenzgänger, wollte durch seine unglaublich mutige Tat grenzenloses Leid verhindern und gab dafür sein Leben.

Durch den 2. Weltkrieg starben ca. 56 Millionen Menschen, darunter 6 Millionen Juden.

Ade Frey zur Ausstellung GRENZEN, GEDOK BERLIN 2014